Im Jahre 2012 startete beim Verlag
Greenlight Press die SF-Romanserie Heliosphere 2265, die sich
seither bei Lesern wie Kritikern gleichermaßen großer Beliebtheit
erfreut. Zwei Nominierungen für den letztjährigen Deutschen
Phantastik Preis und eine für den DPP 2014 sprechen eine
deutliche Sprache. Ab morgen erschließt sich der Verlag einen
weiteren Kundenkreis für die Abenteuer von Captain Jayden Cross und
der Crew des Raumschiffs Hyperion, denn dann startet mit Heliosphere
2265 – Folge 1: Das dunkle Fragment die Adaption der Romane als
Hörspielserie.

Die Heliosphere-Romane stammen
aus der Feder von Andreas Suchanek; das Skript für die Hörspielumsetzung verfasste Balthasar v. Weymarn. Und in der Tat hält sich der Plot der Adaption eng an die
Geschichte der literarischen Vorlage. Wie es für solche
Auftaktfolgen üblich ist, müssen zunächst einmal die
Ausgangssituation und die Charaktere etabliert werden. Dies geschieht
dankenswerterweise jedoch sehr zügig und dann geht die Hyperion auch
schon auf ihre erste Mission. Der Trip in die Grenzregionen der
Solaren Union entpuppt sich dabei als ein spannendes und
atmosphärisches Abenteuer, bei dem der Hörer weder auf gefährliche
Aliens verzichten muss, noch auf ein mysteriöses Artefakt,
Weltraumschlachten oder gewagte Manöver im All. Zudem wird man mit
den Machtpoker innerhalb der Admiralität vertraut gemacht. Und es
wird deutlich, dass sich hinter den Kulissen noch etwas wesentlich
Größeres und Gefährlicheres zusammenbraut. Die Protagonisten,
insbesondere Captain Cross und seine Stellvertreterin Noriko Ishida,
gewinnen erste Konturen, wobei sich durchaus eine interessante
charakterliche Bandbreite und Vielschichtigkeit abzeichnet, die in
den kommenden Folgen sicherlich noch weiter ausgeleuchtet wird. Es
ist ein sympathischer Eindruck, den die Crew beim Publikum nach
dieser ersten Begegnung mit ihr hinterlässt. Die Erzählweise,
welche die jeweilige Mission mit einem roten Faden verknüpft, der
sich durch mehrere Folgen zieht, ist absolut zeitgemäß und weckt
die Neugier auf die Fortsetzung der Saga.
Für die Produktion ihrer Hörspielserie
hat sich Greenlight Press mit Interplanar eine Schmiede ins Boot
geholt, die wie kaum eine zweite in der Szene für hochwertig
umgesetzte SF-Hörspiele bekannt ist. Seit 2007 entstehen dort die
Folgen der Serie Mark Brandis, und dieses Jahr begann man
außerdem mit dem Prequel Mark Brandis – Raumkadett. Eines
der Markenzeichen dieser beiden Serien ist die hochwertige Besetzung,
und wenn man sich anschaut, wer unter der Regie von Balthasar v.
Weymarn für Heliosphere 2265 – Folge 1: Das dunkle Fragment
dem Mikrophon agiert, dann darf man durchaus beeindruckt sein. Mit
Wanja Gerick, Anke Reitzenstein, Christin Marquitan, Tobias Kluckert
und Manja Doering konnte man Sprecherinnen und Sprecher gewinnen, die
SF-Fans aus dem Synchronbereich (z.B. aus Star Wars, den
Stargate-Serien oder Star Trek) bekannt sein dürften.
Und Daniel Claus, Uve Teschner und Thomas Nero Wolff sind für die
Hörer der MB-Serien alte Bekannte. Die Promotion für die neue Serie
stellt das Faktum, dass man "Hollywood-Stimmen" an Bord hat,
recht deutlich nach vorne. Und es ist legitim, dass sie dies tut,
denn immerhin bürgen solche Sprecher für Qualität, wie sich auch
im Falle von Heliosphere 2265 – Folge 1: Das dunkle Fragment
wieder einmal zeigt. Alle Beteiligten finden sich sehr schnell in
ihren Rollen ein und erwecken diese glaubwürdig zum Leben.
Abgerundet wird der Cast durch Thomas Schmuckert, Sarah Alles,
Romanus Fuhrmann, Deborah Weigert, Sebastian Fitzner und Andrea Aust.
Den Prolog spricht kein Geringerer als Joachim Kerzel. Von Jochim-C.
Redeker stammen das Sounddesign und die Musik für dieses Hörspiel.
Gemeinsam ergeben sie einen wirklich gelungenen Klangraum, der für
die Geschehnisse den optimalen akustischen Rahmen bildet und
maßgeblich zur Atmosphäre über die gesamten ca. 60 Minuten
Spielzeit beiträgt. Wenn sich die Musik einmal in den Vordergrund
drängt, dann tut sie es eindrucksvoll und im Dienste der Geschichte.
Der Soundtrack verleiht der Geschichte eine zusätzliche Größe und
erweist den bekannten musikalischen Themen bekannter Space Operas
Reverenz, ohne sie dabei zu imitieren.
Die CD von Heliosphere 2265 –
Folge 1: Das dunkle Fragment enthält neben dem Hörspiel auch
noch interessantes Bonusmaterial. So hat Greenlight Press die
Romanvorlage als Ebook in den Formaten EPUB, Kindle und als PDF auf
den Silberling pressen lassen und stellt zudem noch etwas Artwork zur
Verfügung. Für die Freunde des digitalen Contents liefert man das
gesamte Hörspiel auch als MP3 auf der CD mit. Ein schöne Idee, die
jenen entgegenkommt, die nicht selbst eine solche Version herstellen
möchten oder können. Das Booklet informiert über die Entstehung
der Romanserie, erklärt einige Hintergründe des
Heliosphere-Universums, gewährt uns einen Blick in die
Personalakte von Captain Cross und enthält noch einige Zeichnungen
der Hauptfiguren der Serie. Man merkt dem Material an, dass sich hier
wirklich Mühe geben wurde, allen den Einstieg zu erleichtern, die
mit dieser Hörspielserie erstmals mit Heliosphere 2265 in
Berührung kommen.
Mit Heliosphere 2265 – Folge 1:
Das dunkle Fragment ist Greenlight Press und Interplanar ein
richtiger starker Auftakt gelungen, der diese Serie vom Fleck weg
ganz weit nach oben auf der Beliebtheitsskala katapultieren dürfte.
Bereits die erste Geschichte lässt das Potenzial der Serie erkennen,
die Besetzung ist über jeden Zweifel erhaben und in Sachen
Sounddesign sowie Musik lässt man absolut nichts anbrennen. Für
alle Fans von Space-Opera-Hörspielen gibt es ab jetzt einen neuen "Must-Have" !
Heliosphere 2265 – Folge 1: Das
dunkle Fragment kommt am 28. November 2014 in den Handel.
Link 1: Landingpage mit Hörprobe
Bei Interesse: Verzeichnis meiner weiteren SF-Hörspielrezensionen
Ich habe mir seiner Zeit die ersten beiden Romane für mein Kindle gekauft und war auch recht angetan. Allerdings war mir die Geschichte irgendwie zu vorausschaubar, sodass ich dann schnell wieder die Lust verloren haben.
AntwortenLöschenMag aber auch daran liegen, das lesen generell nicht so meins ist und darum werde ich der Hörbuch-Version wohl noch mal eine Chance geben ;)
Ich denke tatsächlich, die Hörspiele werden eher etwas für Dich sein. Gibt der Sache ruhig eine Chance. In meinen Augen hat sie es wirklich verdient.
LöschenNa, dann sag mal WER der Obermotz des Bösen ist, was sein Ziel ist ...wenns so vorhersehbar ist ;)
AntwortenLöschenIch denke, diesen Spoiler ersparen wir uns besser :-)
LöschenEinfach geil! Man will sagen: endlich gibts auch diese Art SciFi als Hörspiel. Und nach der in meinen Augen ab ca. Halbzeit unfassbar verhunzten Serie Mark Brandis macht Interplanar hier bisher alles (Machbare) richtig. Gut, dass der Autor hier mitarbeitet... das verheisst ein enges Haften an der Buchfassung, also genau das, was bei Mark Brandis leider nicht mehr der Fall war.
AntwortenLöschenEinziger Kritikpunkt: es ist relativ schwierig, den doch sehr zahlreichen, aber teils recht ähnlich klingenden weiblichen Rollen zu folgen. Aber das wird sich geben und ist nunmal unvermeidlich.
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