Wer sich für unkommerzielle
Hörspiele interessiert, kommt an Frank Hammerschmidt nur schwerlich
vorbei. Denn sowohl Produktionen des Hoerspielprojekts (u.a. Zombies
in der Silvesternacht, Mole) als auch der Mindcrusher
Studios (u.a. Das Mayfield Pensionat, Endstation Morgen 2:
Das Auge des Phoenix) basieren auf seinen Skripten. Vor einiger
Zeit hat der Autor zudem mit Scary Stories eine eigene Reihe
mit Gruselhörspielen ins Leben, die er gemeinsam mit der Community
Soundtales Productions realisiert. Über diese Reihe wollte ich schon
länger einmal schreiben und nehme nun den Umstand, dass heute Scary
Stories 6: Das Wäldchen seine Premiere feiert, zum Anlass, dies
auch tatsächlich endlich einmal zu tun.
Die Scary Stories sind in sich
abgeschlossene Kurzhörspiele mit einer Laufzeit von zumeist ca. 25
Minuten. Wie es für Anthologien üblich ist, verfügt jede Folge
über ein individuelles Set an Charakteren. Auch die Örtlichkeiten
wechseln jedes Mal und neben der Gegenwart sind manche Episoden auch
in vergangenen Zeiten angesiedelt. So spielt sich die Handlung von
Scary Stories 1: Die Fregatte der Träume im Jahr 1795 ab,
während Scary Stories 3: Der Fluch der Mätresse im Avignon
des Jahres 1610 angesiedelt ist. England wird in Scary Stories 5:
Die Blutbank von Guisborough und in der neue Folge Scary
Stories 6: Das Wäldchen ein Besuch abgestattet. Und auch
hierzulande gibt es Vorgänge, die einem einen kalten Schauer über
den Rücken jagen können, wie in Scary Stories 4: Während die
Welt noch schläft unter Beweis gestellt wird. Das Grauen lauert
also jederzeit und überall. Und jeden kann es treffen: Ob nun eine
junge Zeitungsausträgerin, ein Mitglied des französischen Adels
oder ein Pärchen auf Urlaubsreise. So unterschiedlich die einzelnen
Geschichten sind, ist ihnen doch allen gemein, dass sie kurzweilige
Unterhaltung für Hörspielfans bieten, die Gruselgeschichten mögen
und nach frischen Stories suchen, anstatt sich von der x-ten Auflage
klassischer Stoffe berieseln zu lassen. Und sogar jemanden wie mich,
der Gruselgeschichten eher wenig abgewinnen kann, hat diese
Hörspielreihe für sich gewinnen können.
Am heutigen Abend nun gehen die Scary
Stories in ihre sechste Runde, wenn Scary Stories 6: Das Wäldchen
ab 19:45 Uhr seine offizielle Webpremiere
erlebt, ehe das Hörspiel zum legalen kostenlosen Download
freigegeben wird. Im Zentrum der Geschichte steht dieses Mal Roy
Anderson, der das Ehepaar Mills aufsucht, um es davon zu überzeugen,
ihr Grundstück mit dem dahinter gelegenen idyllischen Wäldchen zu
verkaufen, weil dort eine Hochspannungsleitung gebaut werden soll.
Zuerst ahnt er noch nicht, dass die alten Leute ein unheimliches
Geheimnis hüten. Doch dann kommt er ihnen auf die Spur.
In den Hauptrollen sind Tom Westerholt
als Roy Anderson sowie Werner Wilkening und Stefanie Puke als Ehepaar
Mills zu hören. Darüber hinaus sind auch noch Maximilian Weigl,
Bastian Karpe, Lilly Hidomi, Pascal Runge, Sabrina
Gleffe, Dagmar Bittner, Bernhard Schlax und Jörg Buchmüller mit
dabei. Klaus Schankin führt als Erzähler durch die Geschichte, die Credits spricht Sirius Kestel. Ich durfte diese Produktion
bereits vorab hören und für mein Dafürhalten liefern die Beteiligten
durch die Bank eine überaus ansprechende Leistung ab, denn alle sind mit großem Eifer bei der Sache. Auch in technischer Hinsicht kann
Scary Stories 6: Das Wäldchen überzeugen. Der erfahrene
Erwin Spielvogel vom Eston-Studio übernahm erneut die finale Abmischung. Die eingesetzten Soundeffekte schaffen im Zusammenspiel
mit der Musik von Martin Stelzle einen Klangraum, der den Hörer
unwillkürlich in die Handlung hineinzieht und erst dann wieder
entlässt, wenn die letzten Klänge der Abspannmusik verklungen ist.
So muss es sein. Auch die neue Ausgabe der Scary Stories ist also ein
schön-gruseliges Stück Hörspiel und sei darum,wie auch die anderen
Folgen der Reihe, Freunden knackiger Hörspielunterhaltung empfohlen.
Wenn ihr nun neugierig geworden seid,
dann findet ihr die einzelnen Folgen zum kostenlosen Download auf der
Website
der Soundtales Poductions. Vielleicht riskiert ja der eine oder
die andere von euch mal ein Ohr. Die Reihe hat es mit Sicherheit
verdient.
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